Unheilig by James Becker

Unheilig by James Becker

Autor:James Becker
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2010-04-03T22:00:00+00:00


Zwei Stunden später sah sich Angela in Bronsons Hotelzimmer von Büchern über das Römische Reich umgeben. Inzwischen wussten sie über Nero eine ganze Menge, aber über Marcellus fand sich auffallend wenig. Er blieb schemenhaft, und sie fanden praktisch nichts, was sie nicht schon vorher gewusst hatten. Nach wie vor hatten sie keine Antwort auf die Frage, worauf sich die lateinische Inschrift beziehen mochte.

»So kommen wir kein bisschen weiter«, sagte Angela und schlug gereizt eines der Bücher zu. »Ich werde mich mit der zweiten Inschrift beschäftigen.« Sie stand auf und griff nach ihrer Jacke. »Ich bin im dritten Café auf unserer Liste, wenn du mich brauchst.«

»Alles klar«, erwiderte Bronson. »Ich kämpfe mich noch eine Weile durch den Bücherberg hier. Pass da draußen gut auf dich auf.«

»Mache ich, aber nach mir sucht ja niemand, soweit ich weiß.«

Angela saß noch keine zwanzig Minuten an dem Rechner, als die Tür zum Internetcafé aufging und ein Constable eintrat, der zielstrebig zum Tresen ging.

»Guten Tag, Miss«, sprach er die junge Bedienung an. »Wir suchen nach einem jungen Mann, von dem wir glauben, dass er heute Morgen verschiedene Internetcafés in dieser Gegend aufgesucht hat. Wir wüssten gern, ob Sie sich daran erinnern können, dass er hier war.«

Er nahm ein Foto aus einer Mappe, die er unter dem Arm getragen hatte, und legte es so auf den Tresen, dass Angela einen kurzen Blick auf das Gesicht des abgebildeten Mannes werfen konnte. Für einen Moment schien ihr Herz stehen zu bleiben, als sie Chris erkannte.

»Tut mir leid«, erklärte die junge Frau. »Meine Schicht hat erst vor ein paar Stunden angefangen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er in der Zeit nicht hier war. Sie können gern mal die Kunden fragen.« Mit einer Handbewegung deutete sie auf gut ein Dutzend Gäste, die vor den Monitoren saßen. »Ein paar von ihnen sind Stammkunden. Was hat er denn verbrochen?«

»Darüber kann ich leider nicht reden«, sagte der Officer und ging zum ersten besetzten Terminal, um sein Anliegen erneut vorzutragen. Als er beim dritten Platz angelangt war, scharten sich längst alle Gäste des Cafés um ihn, um das Foto zu betrachten. Angela wurde bewusst, dass sie sich verdächtig verhalten würde, wenn sie nicht auch hinging und einen Blick auf das Bild warf. Obwohl sie fürchtete, ihre Beine müssten unter ihr wegknicken, stand sie auf und sah sich das Foto des Mannes an, den sie besser kannte als jeder andere auf der Welt.

»Und Sie, Miss?«, fragte der Constable und sah sie direkt an.

Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ist mir noch nie begegnet. Aber er sieht ziemlich gut aus, nicht wahr?«

Ein paar Mädchen in der Gruppe kicherten, der Polizist schien ihre Bemerkung dagegen nicht amüsant zu finden. »Dazu kann ich mir kein Urteil erlauben«, sagte er und wandte sich zum Gehen.

»Sagen Sie mal«, rief die junge Frau hinter dem Tresen ihm zu. »Wenn der Typ hier reinkommt, was soll ich denn dann machen? Weglaufen und mich auf dem Klo einschließen? Oder ihm was zu trinken servieren? Ich meine, ist er gefährlich oder so?«

Der Constable dachte ein paar Sekunden lang über die Frage nach.



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